Substanz

Anabolika sind künstlich hergestellte Hormone = Anabole Steroide, eine Gruppe von Hormonen, die natürlicherweise im Körper vorkommen und dem männlichen Sexualhormon Testosteron nachempfunden sind. 

z.B.: Stanozolol, Nandrolon, Anapolon50, Dianabol etc.

Sie werden von LeistungssportlerInnen und BodybuilderInnen zum Muskelmasseaufbau verwendet und medizinisch bei starkem Körpergewichtsverlust sowie bei Entwicklungs- und Wachstumsstörungen eingesetzt.

Anabolika werden in Tablettenform eingenommen oder als Lösung in die Muskeln gespritzt. Die Nachweiszeiten schwanken sehr stark und können nicht genau angegeben werden. Je nach Substanz, Dosis, Applikationsform und Dauer der Anwendung sind anabole Steroide eine Woche bis drei Monate, in Ausnahmefällen sogar bis zu einem Jahr lang nachweisbar.

Wirkung

Dosis: je nach Substanz und Einnahmeform unterschiedlich; schwankt zwischen 20-400 mg/ Tag. 

Man unterscheidet zwischen der erwünschten, anabolen (Muskelmasse aufbauenden, Körperfettanteil verringernden) und der androgenen (vermännlichenden) Wirkung. 
Aufbau der Muskelmasse durch erhöhte Umwandlung von Proteinen (Eiweißen) in körpereigene Proteine, dadurch wird mehr Wasser gebunden: Muskel schwillt an.
Müdigkeit verschwindet, Kraftleistung steigt, erhöhte Ausdauer, großer Appetit, erhöhte Euphorie, gesteigertes Selbstbewusstsein, erhöhter Sexualtrieb, gesteigerte "Kampfbereitschaft".

Kurzzeitnebenwirkungen

Der Blutdruck erhöht sich, die eigene Hormonproduktion wird herabgesetzt und der Hormonhaushalt wird empfindlich gestört.

Es kann zu Kurzatmigkeit, Akne (besonders auf dem Rücken), erhöhter Schweißproduktion, Wasserspeicherung, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Aggressionen und leichten Stimmungsschwankungen bis hin zu dem Ausbruch von Psychosen kommen. Beim Spritzen sind durch Verunreinigungen an den Einstichstellen Abszesse möglich.

Nach Absetzen der Substanz kann es zu starker Leistungsverminderung, Abnahme von Muskelmasse, Antriebslosigkeit und Depressionen kommen.

Langzeitnebenwirkungen

Bei Männern: Spermienproduktion kann sinken, Unfruchtbarkeit und weibliche Brustbildung können auftreten.

Bei Frauen: zunehmende Vermännlichung: breiteres Kreuz, tiefere Stimme, Bartwuchs, Störung der Regelblutung, Rückbildung der Brüste und Unfruchtbarkeit sind möglich.

Allgemein können Leber- und Nierenschäden, Verletzungen von Sehnen und Bändern/Überlastung des Bewegungsapparates, Muskelwachstum auch an unerwünschten Stellen (z.B. Kiefer), erhöhte Herzinfarktgefahr, Belastung des Kreislaufs, Haarausfall und verschlechterte Gedächtnisleistung auftreten.

Psychische Abhängigkeit ist möglich.

Wechselwirkungen

Über Wechselwirkungen mit anderen psychoaktiven Substanzen ist bisher kaum etwas bekannt, generell ist aber von einem Mischkonsum abzuraten, da die Wirkung mehrerer verschiedener Substanzen nicht zu kalkulieren ist.

Safer Use

Risikofreien Konsum gibt es nicht! Wer trotzdem konsumiert, sollte sich mit den Safer-Use-Regeln vertraut machen:

Personen mit Leber- und Herzstörungen sollten Anabolika nicht einnehmen!

Jugendliche sollten keine anabolen Steroide konsumieren, da sie sich noch im Wachstum befinden und anabole Steroide das Wachstum hemmen können.

Nimm während der Einnahmezeit von anabolen Steroiden vitamin-, protein- und kohlenhydratreiche Getränke und Speisen zu Dir.

Wenn Dich Anabolika sexuell antörnen soll, denke an Safer Sex (Kondome benutzen)!

Female Special

Bei Frauen wirken anabole Steroide aufgrund des geringeren Testosteronspiegels stärker als bei Männern.
Nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit konsumieren! Gefahr einer unerwünschten hormonellen Veränderung für das Kind.

Stand der Informationen: November 2010